Ideales Paar: Inkjet und UV
Die Firma m print morlock gmbh + co. kg aus Baiersbronn hat die neueste Generation ihres UV-Inkjet-Drucksystems für den Etikettendruck anlässlich der diesjährigen UV Days des Nürtinger UV Anbieters IST METZ (16. bis 19. Mai 2011) erstmals öffentlich präsentiert. Die Weiterentwicklung mit der Bezeichnung LP 2000 NG verfügt über eine Druckbreite von 215 mm bei einer Materialbreite von 260 mm (10?). Die maximale Druckgeschwindigkeit liegt bei 48 m/ min. Bei der UV-Ausstattung kommt eine Gesamtlösung zum Einsatz, bei der zwei verschiedene Systeme integriert sind. Zur UV-Endtrocknung dient ein UV-Aggregat des Herstellers IST METZ vom Typ MBS®-5 LI. Davor erfolgt beim Druck jeder einzelnen Farbe ein Pinning mittels LED-UV-Einheiten des Typs VTwin Plus. Die drei jeweils 80 mm breiten Pinning-Module stammen von der Firma Integration Technology Ltd. (ITL) mit der IST METZ kürzlich eine strategische Allianz vereinbart hat. Für die Verarbeitungsprozesse Stanzen, Quer- und Längsschneiden, Lochstanzen und Perforieren ist das System mit einer Inline-Konvertiereinheit ausgerüstet.
Inkjet-Qualität auf höchstem Niveau
Mit dem neuen Drucksystem folgt der Geschäftsführer Michael Morlock den Anforderungen des Etikettenmarktes nach einer flexiblen Lösung zur Herstellung von Kleinserien bis mittleren Auflagen. Die Anwendungsbreite reicht dabei von einfachen Kennzeichnungsetiketten, bis hin zu Schmucketiketten für den Kosmetikbereich.
UV-Lösung
Erfahrungen mit der UV-Technologie im Inkjet-Druck sind bereits seit 2007 vorhanden. Mit Hilfe der so genannten Pinning-Methode können die Tintentropfen nach jedem Druck einer Farbe “angeliert” werden, so dass sich die Form der Druckpunkte nicht verändert. Auf diese Weise lässt sich die Präzision des Drucks wesentlich erhöhen. Das Druckbild fällt auch bei kleinen Schriftgrößen und dünnen Linien sehr viel schärfer aus.
Die LED-Pinning-Systeme vom Typ VTwin erfüllen mit ihrer Leistung von 1,5 W/cm² die Anforderungen für diese Anwendung. Sie sind trotz ausreichender Leistungsstärke kompakt und leicht. Die insgesamt 240 mm breiten Einheiten lassen sich dimmen und arbeiten mit einer Luftkühlung. Pinning funktioniert beim Bedrucken von Kunststoffen ebenso wie bei der Verarbeitung von gestrichenen und ungestrichenen Papieren.
Variierbare Trocknerposition
Die Endtrocknung erfolgt mit einem Hochleistungs-UV-Aggregat vom Typ MBS®-5 LI, das eine Lampenlänge von 250 mm hat und mit einer elektrischen Leistung von bis zu 270 W/ cm betrieben werden kann. Das UV-System ist ausgestattet mit Lampenschnellwechsel (FLC®), URS®-Reflektor und elektronischem Vorschaltgerät ELC®. Die Position des Endtrockners ist über einen Linerantrieb dynamisch verstellbar. Das ermöglicht die Anpassung der Verlaufstrecke an die jeweilige Druckgeschwindigkeit und die unterschiedliche Viskosität der eingesetzten Tinten. Die geeignete Position wird in der Regel beim Einrichten ermittelt. Das UV-Aggregat besitzt genügend Leistungsreserven, um auch höhere Bahngeschwindigkeiten zu erlauben, die mit noch dynamischeren Druckköpfen in Zukunft zu erwarten sind.
Das aufwändige Heatmanagement basiert auf einer Luftkühlung, die auch eine luftgekühlte Gegenblende beinhaltet. Zur Stabilisierung des Luftstromes ist das System mit einer Quarzglasscheibe geschlossen. Filtermatten minimieren das Verschmutzungsrisiko von Lampe und Reflektor.
Edleres Druckbild mit Hybridmaschine
Um den Anwendungsbereich der Maschine zu erweitern, geht man bei m print noch einen Schritt weiter. Durch die Kombination der beiden digitalen Druckverfahren Ink Jet und Thermotransfer entsteht eine ungeahnte Vielfalt an zusätzlichen Veredelungsmöglichkeiten wie hochdeckendes Weiß oder hochglänzende Metalliceffekte, sowie die Möglichkeit zum Eindrucken oder Einspenden von Sicherheitsmerkmalen.
Durch das seit 10 Jahren etablierte Etikettendrucksystem LP 2000 hat m print entsprechende Erfahrung mit dem Thermotransferdruck. Der ein- bis vierfarbige Druck erfolgt in einer Auflösung von 400 dpi. Das umfangreich weiterentwickelte System ist bedienerfreundlich und kombiniert die Technik dieses Druckverfahrens mit einer vielseitig nutzbaren Weiterverarbeitung. Bei diesem integrierten System erfolgen Arbeitsschritte wie das Laminieren, Stanzen, Quer- und Längsschneiden, Lochstanzen und Perforieren in einem Durchgang. Als Bedruckstoffe sind so unterschiedliche Endlosmaterialien wie Kunststoff- und Metallverbundfolien, beschichtete Gewebe und Papiere verwendbar.
Synergieeffekte für drei Verfahren
Die Angebotspalette von m print umfasst neben den Systemen für den Inkjet-Etikettendruck und den Thermotransferdruck auch Maschinen für den Tampondruck. Am Standort Baiersbronn-Mitteltal im Nordschwarzwald beschäftigt das Unternehmen gegenwärtig zwölf Mitarbeiter in einer modernen Fertigungsstätte. Dort werden die Druckmaschinen mit den verschiedenen Technologien entwickelt und gefertigt. Angesichts der sehr guten Auslastung für die kommenden Monate sieht Michael Morlock für Sondermaschinen noch einiges an Wachstumspotenzial.
Hierbei profitiert das Unternehmen seit Jahren von der engen Zusammenarbeit mit der Firma Morlock Präzisionstechnik e.K., die im gleichen Gebäude angesiedelt ist und für m print hochwertige Bauteile fertigt. Weiterhin ergeben sich nützliche Synergieeffekte, weil durch die Plattform-Technologie viele Entwicklungen wie Teilezuführungen und Integrationslösungen für alle drei Druckverfahren einsetzbar sind. Das bewirkt kürzere Erprobungsphasen, sichert durch den Einsatz bewährter Bauelemente die Zuverlässigkeit und spart Zeit und Kosten.