Soziales Lernen in der Werkstatt am Neckar
Ende September war es wieder soweit und wir, die technischen und kaufmännischen Auszubildenden der IST durften für zwei Wochen in der Werkstatt am Neckar mitarbeiten. Diese befindet sich in Wendlingen und wird von der Samariterstiftung getragen. Ca. 100 Beschäftigte mit psychischer Beeinträchtigung bekommen hier die Möglichkeit auf einen geregelten Arbeitsalltag. Langfristiges Ziel ist es, die Beschäftigten wiedereinzugliedern.
Der erste Tag startete mit einem Einführungsgespräch und Rundgang, gemeinsam mit dem Werkstattleiter. Er klärte uns genauer über die psychischen Erkrankungen der Beschäftigten auf und erleichterte uns somit den Einstieg. Anschließend begannen wir alle in unterschiedlichen Arbeitsgruppen mitzuwirken. Zu unseren Aufgaben gehörten zum Beispiel das Verschweißen von Tüten, Zusammenstellen von Blumentöpfen-Sets oder das Kommissionieren von verschiedenen Kleinteilen.
Die Arbeitsanforderungen sind allgemein weniger anspruchsvoll und können jederzeit an die Beschäftigten angepasst werden. Außerdem gibt es mehrere Erholungspausen über den Tag verteilt. So wird eine zu hohe Belastung, sowohl physisch, aber vor allem psychisch vermieden.
Im Vordergrund unseres Aufenthalts stand aber nicht die Einzelarbeit, sondern die soziale Zusammenarbeit mit den Beschäftigten. Wir nutzten immer wieder die Gelegenheit mit den Menschen in Kontakt zu treten und mehr über sie zu erfahren. Hierbei wurde uns vor allem bewusst, wie wichtig es ist alle Teile der Gesellschaft zu sehen. Positiv aufgefallen ist uns der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft untereinander. Um dies zusätzlich zu stärken findet jährlich eine arbeitsbegleitende Maßnahme statt, bei der die jeweiligen Gruppen gemeinsam einen Ausflug unternehmen.
Zum Abschluss der zwei Wochen, stand noch unser Abschlussgespräch mit dem Werkstattleiter an. Wir schilderten ihm unsere Eindrücke und neu gewonnenen Erfahrungen. Die Zusammenarbeit mit der Werkstatt am Neckar ist sowohl für uns Azubis als auch für die IST ein positives Projekt, um auf die sozial-gesellschaftlichen Probleme aufmerksam zu machen und die Menschen zu unterstützen.
Klara Kramer & Sophie Neubauer (Auszubildende Industriekauffrauen), Maximilian Ruiner & Erik Fritz (Auszubildende technische Produktdesigner)